Institut für Epidemiologie und Experimentelle Medizin mit Biobank PopGen, Campus Kiel

Prof. Dr. Wolfgang Lieb  (Leitung des Instituts für Epidemiologie und Experimentelle Medizin)

Dr. Gunnar Jacobs (Leitung Biobank PopGen)

Das Institut für Epidemiologie untersucht Risikofaktoren, insbesondere Ernährung und körperliche Aktivität, und ihr Potential in der Primär- und Sekundärprävention chronischer Erkrankungen. In diesem Zusammenhang werden verschiedene epidemiologische Studien mit prospektivem Design durchgeführt. Ein Kernelement ist dabei die umfassende Erhebung von Faktoren des Lebensstils mit verschiedenen Fragebögen oder Messungen, welche anschließend mit dem zu untersuchenden Krankheitsbild in Beziehung gesetzt werden.

Im Rahmen der „Nationalen Kohorte“, einer deutschlandweiten, groß angelegten Langzeit-Bevölkerungsstudie die sich mit den Ursachen von Volkskrankheiten beschäftigen wird, stellt die Sektion Epidemiologie in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, der Biobank popgen, dem Institut für Klinische Epidemiologie und dem Institut für Krebsepidemiologie e.V. der Universität Lübeck das Studienzentrum Kiel, Cluster Schleswig-Holstein, dar (www.nationale-kohorte.de).

Die zum Institut gehörende Biobank popgen führt seit dem Jahr 2003 populationsbasierte Studien zu genetischen Risikofaktoren für Entzündungserkrankungen, Krebserkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems durch und sammelt Biomaterial. popgen hat hierzu zahlreiche krankheitsspezifische Kohorten regional, überregional und international aufgebaut, und verfügt ebenfalls über populationsbasierte, detailliert charakterisierte Kontrollpopulationen. Bisher konnten Bioproben und Daten von mehr als 80.000 Personen in die Studien eingeschlossen werden.

Seit 2011 werden mit dem Aufbau des popgen 2.0 Netzwerkes (P2N) sieben an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität (CAU) Kiel existierende Biomaterialbanken in einem Netzwerk zusammengeführt und so für interne und externe Forschungsprojekte besser nutzbar gemacht. Standort- und länderübergreifende Nutzungen von Proben und Daten sind mit der zunehmenden Bedeutung der personalisierten Medizin notwendig, um Studienpopulationen von ausreichender Größe für relevante statistische Aussagen zu erhalten.

Für das Institut Epidemiologie und die Biobank popgen sind derzeit mehr als 20 wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, die mit Hilfe entsprechender IT den effizienten und qualitätsgesicherten Aufbau der repräsentativen Proben- und Datensammlungen ebenso wie deren medizinethik- und datenschutzgerechte Verfügbarmachung für die medizinische Forschung gewährleisten und Auswertungen vornehmen.