Reha abgelehnt - Was nun?

Fragestellung

Jährlich werden gut 9000 der bei der DRV Nord gestellten Reha-Anträge aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Bislang liegen keine Untersuchungen darüber vor, ob und welche Auswirkungen die Ablehnung eines Rehabilitationsantrags auf die weitere Inanspruchnahme des Gesundheitssystems und auf die Entwicklung der körperlichen, seelischen Gesundheit und der beruflichen Zukunft eines Reha-Antragstellers hat. Auch zu den Auswirkungen auf eventuelle Rentenantragstellungen sind keine Daten bekannt.

Projektbeschreibung

Die Mixed-Methods-Studie will mithilfe quantitativer und qualitativer Daten klären, welche Auswirkungen die Ablehnung des Reha-Antrags auf die gesundheitliche und berufliche Entwicklung des Reha-Antragstellers hat. Dazu werden Personen, deren Rehaantrag abgelehnt und Personen, deren Rehaantrag bewilligt wurde zu drei Messzeitpunkten mittels Fragebögen zu ihrer subjektiven Gesundheit, ihrer Erwerbstätigkeit und der Inanspruchnahme des Gesundheitssystems befragt. Verschiedene Verläufe der gesundheitlichen und beruflichen Entwicklung sollen identifiziert werden. Eine Untergruppe abgelehnter Reha- Antragsteller (N=24) und deren antragunterstützende Ärzte (N=24) soll zudem in qualitativen Interviews befragt werden (problemzentriertes Interview, Experteninterview). Die Daten sollen inhaltsanalytisch und fallvergleichend ausgewertet werden. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie Versicherte, deren Reha-Antrag abgelehnt wurde, mit dieser Entscheidung umgehen und ob es unterschiedliche Verhaltensmuster des Umgangs mit der Ablehnung eines Reha-Antrags gibt.

Ziel

Die Studie soll Aufschlüsse darüber ermöglichen, ob die Ablehnung einer Rehabilitationsmaßnahme durch „selbstbeschaffte Gesundheitsleistungen“ und ambulante Therapien kompensiert werden kann bzw. ob sich diese Versicherten gesundheitsbezogen und insbesondere beruflich zu „Risikofällen“ und schlussendlich vielleicht sogar zu Rentenantragstellern entwickeln.

Laufzeit

01/2012 - 12/2013

Förderung

vffr e.V.

Beteiligte Institute

Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160, Haus 50
23538 Lübeck

Ansprechpartner

Dipl.-Psych. Nadine Pohontsch, Dr. Ruth Deck

Kooperation

Dr. N. Glaser-Möller, DRV Nord

Publikation

bisher keine